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Navigation überspringenMehr als Fördermittel: Weitere Ideen zur Geldbeschaffung
Mit öffentlichen Fördermitteln lässt sich oft nur ein Teil einer internationalen Begegnung finanzieren. Um die Teilnehmendenbeiträge möglichst gering zu halten, braucht es weitere Finanzquellen. Neben Fördergeldern gibt es zum Beispiel noch die Möglichkeit, Eigenmittel einzubringen, Spenden zu sammeln oder Geld von Lotterien, Stiftungen, Unternehmen und Einzelpersonen zu erhalten. Auf den nächsten Seiten möchten wir euch weitere Finanzquellen vorstellen.
Teilnahmegebühren
Manche Veranstaltungen eurer Organisation sprechen nicht nur die eigenen Mitglieder an, sondern richten sich an ein breiteres Publikum (wie z. B. öffentliche Theateraufführungen, eine Disco …). Teilnahmegebühren für Mitglieder und Nicht-Mitglieder schaffen eine zusätzliche Einnahmequelle.
Bereitstellen von Dienstleistungen
Tausche Wissen gegen Entgelt: Die meisten Jugendorganisationen verfügen über eine Expertise, die auch für andere von Interesse sind. So können möglicherweise Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder Ehrenamtliche als Expertinnen und Experten für Trainings, Schulungen, Vorträge oder Workshops an Organisationen oder Einzelpersonen entgeltlich „ausgeliehen“ werden. So sind zum Beispiel Jugendorganisationen Experten in Fragen, die junge Menschen und ihre Umwelt betreffen. Anstelle von Wissen oder Sachkenntnissen könnt ihr auch eure Arbeitskraft zur Verfügung stellen (beispielsweise bei einer Autowaschaktion, Säuberungsaktionen, als Postboten, studentische Hilfskräfte, Hilfen im Garten etc.).
Fundraising oder Benefizveranstaltungen
Fundraising- oder Benefizveranstaltungen gehören zu den klassischen Fundraising-Methoden. Sie verfolgen in der Regel zwei Ziele: Ein Event bringt Geld ein und bietet eine Möglichkeit, den eigenen Verband oder die eigene Organisation öffentlich zu präsentieren. Klassische Fundraising-Instrumente sind:
- Spenden
- Hilfs- oder Sozialaktien
- Sponsorenlauf
- Silvester-Aktion: Spenden statt Böller
- Verkaufsaktionen, Weihnachts- oder Osterbasare
- Nachbarschaftsaktionen
- Fördervereine
- Wohltätigkeitsbasare
- Auktionen
- Crowdfunding
- Tombolas/Verlosungen/Lotterien
- Straßensammlungen
- Partys/Discos
- Sportveranstaltungen
- Bußgeldmarketing
- Entenrennen
- Mailing
Stiftungen
Während die öffentlichen Fördermittel stetig gekürzt werden, wächst der Stiftungsmarkt seit Jahren. Stiftungen bieten nicht nur Geldmittel, sie fördern wichtige Themen oft dauerhaft. Öffentliche Stiftungen finden sich auf allen staatlichen Ebenen: In der Kommune, in der Region, den Ländern, dem Bund und der EU. Dabei wird nach operativen und fördernden Stiftungen unterschieden. Während operative Stiftungen in erster Linie die eigenen Aktivitäten fördern, vergeben fördernde Stiftungen Mittel auf Antrag nach außen an Institutionen und Privatpersonen. Entscheidet man sich, eine solche Förderung zu beantragen, ist es notwendig, sich im Vorfeld darüber klar zu werden, welche Ziele die Stiftung in ihrem Stiftungszweck verfolgt und ob diese zu den Aktivitäten der Pfarrjugend oder des Jugendverbandes passen. Ein Verzeichnis deutscher Stiftungen vom Bundesverband Deutscher Stiftungen findet ihr hier: http://www.stiftungen.org.
Lotterien
Fördermittel von Soziallotterien oder von Landeslotterien sind wichtige Finanzierungsquellen für gemeinnützige Träger aus dem Sozial-, Bildungs-, Sport-, Umweltschutz- und Kulturbereich. Grundsätzlich lassen sich zwei Lotteriearten unterscheiden: Der Deutsche Lotto- und Toto-Block (in der Verantwortung der Länder) und die Soziallotterien (bundesweit tätig). Soziallotterien sind beispielsweise die „aktion mensch“, die „Glücksspirale“ und die „Deutsche Fernsehlotterie“.
Geldgeber aus der Wirtschaft
Das soziale Engagement von Unternehmen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Unternehmen treten als Spender oder Sponsoren auf und nehmen somit ihre Verantwortung in der Zivilgesellschaft wahr. Das Stichwort lautet „Corporate Citizenship“. Hier werden Unternehmen über die eigentliche Geschäftstätigkeit hinaus als „gute Bürger“ aktiv für die lokale Zivilgesellschaft oder engagieren sich für soziale Belange. Der Begriff wird häufig in engem Zusammenhang mit dem Begriff der „Corporate Social Responsibility“ gesetzt. Dies meint die soziale und ökologische Verantwortung von Unternehmen in allen Bereichen der Unternehmenstätigkeit: von der eigentlichen Geschäftstätigkeit bis hin zu den Austauschbeziehungen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Zulieferern und Anspruchsgruppen im Gemeinwesen. Hier solltet ihr vorab prüfen ob die Ziele bzw. der Ethos des Unternehmens mit den Zielen und Inhalten des Jugendverbandes oder der Kirchengemeinde übereinstimmen. Wenn ihr beispielsweise wisst, dass ein Unternehmen seine Mitarbeitenden schlecht behandelt, Umweltstandards nicht einhält oder Steuern nicht zahlt, solltet ihr euch vielleicht lieber einen anderen Sponsor suchen.
Spenden von Privatpersonen
Einzelpersonen sind eine wichtige Zielgruppe des Fundraisings, da ihre Spenden einen Großteil des Gesamtspendenvolumens in Deutschland ausmachen. Je besser und länger die Beziehung des Spenders zu der Organisation ist, je mehr er sich mit dieser und ihren Zielen auch selbst identifizieren kann, umso eher wird der Förderer bereit sein, ihr im Rahmen seiner Möglichkeiten Schritt für Schritt mehr finanzielle Unterstützung zukommen zu lassen. Fundraising bedeutet also auch Beziehungspflege.